Summertime IV: Effizienter e-mailen

SummertimeAls rasches, unkompliziertes Tool hat E-Mailen das Marketing und die alltägliche Büro-Arbeit in den letzten Jahren stark verändert – mit einer enormen Effizienz hinsichtlich Zeit- und Kostenaufwand.
E-Mail-Marketing wird in den USA als das leistungsstärkste Marketingsinstrument eingeschätzt (mit einer Zustimmung von 80 Prozent) und ein Viertel des Online-Handels ist heute auf einen E-Mail-Anstoß zurückzuführen. Das schreibt zumindest Torsten Schwarz in „Praxistipps E-Mail-Marketing 2.0„. E-Mails waren jüngst etwa das Basismedium in Obamas erfolgreicher Wahlkampagne.
Aber erweist sich E-Mail im täglichen Arbeiten wirklich als Segen? Rund 35 Mrd. E-Mails werden laut IDC an jedem Werktag verschickt. Die Inflation an E-Mails in den Inboxen wird zunehmend zum Problem. Gerade wer in größeren Konzernen arbeitet, fühlt sich schon alleine mit unternehmensinternen Nachrichten überhäuft und das Löschen von Spam erfordert immer mehr Zeit.
Ein typischer Sachbearbeiter verbringt mittlerweile 40 Prozent seiner Arbeiszeit für das Handling der E-Mails. Das schätzen Mike Song, Vicki Halsey und Tim Burress in ihrem Buch „Die Hamsterrevolution. Vier Strategien gegen das tägliche E-Mail-Chaos“. Vielleicht ist die Zahl etwas überzogen, aber sie zeigt eine grundsätzliche Einordnung und die Dimension des Problems. Ein simples Beispiel illustriert, wie sehr unser Arbeiten vom E-Mailen dominiert und oft auch blockiert ist. Ein Sachbearbeiter erhält und versendet pro Tag zum Beispiel 50 E-Mails. Die Autoren rechnen weiter: In einem Jahr ergibt das 12.200 Nachrichten oder 50 Arbeitstage, die mit dem E-Mailen verbracht werden. Das ist nicht wenig, konsequentes Ziel sollte also sein, die E-Mail-Flut zu verringern. Denn das Resultat wäre beachtlich: Bereits eine Reduktion des Nachrichtenaufkommens um 20 Prozent summiert sich in diesem Beispiel innerhalb eines Jahres zu einer Einsparung von zehn ganzen Arbeitstagen.
Wie kämpft man aber erfolgreich gegen die E-Mail-Flut an? Das Buch „Die Hamsterrevolution“ stellt dazu 4 Strategien vor:
1. E-Mail-Volumen reduzieren
Zunächst heißt es einmal selbst weniger senden: Wer weniger Nachrichten verschickt, erhält auch weniger. Weiter gedacht sollte man generell überlegter e-mailen. Empfänger würden gerne auf so manches belanglose Informieren („zu Ihrer Information“), redundantes Wiederholen, Bestätigen oder höfliches Dankesagen  verzichten – sehr viele solcher Nachrichten sind nicht notwendig und tragen primär zu vollen Inboxen bei. Das gilt gerade auch für CC-Nachrichten. Darüber hinaus gilt es auf vollständige Nachrichten zu achten: Es erfreut den Empfänger ungemein, alle Informationen zu einem Thema in einem E-Mail zu erhalten und nicht  häppchenweise.
2. E-Mail-Qualität verbessern
Gestaltung und Betreff sind zwei wesentliche Faktoren, um die Qualität einer Nachricht zu steigern. Ein aussagekräftiger Betreff ist für Empfänger und Absender gleichermaßen eine Wohltat (gerade auch bei der Weiterbearbeitung und beim späteren Wiederauffinden einer Nachricht). Und manchmal lässt sich der gesamte Inhalt gleich in den Betreff packen. Zum Beispiel bei einer Erledigt-Benachrichtigung. Mit einem Hinweis „EdN“ (Ende der Nachricht) signalisiert man dann dem Empfänger, dass er den Haupttext der Nachricht nicht mehr anzusehen braucht.
Die Gestaltung von E-Mails wird oft sträflich vernachlässigt. Allzu viel Aufwand ist auch nicht nötig (und möglich). Einige grundsätzliche Regeln aber entscheidend, bei K2 waren sie schon ausführlich zu lesen.
3. Info-Training
Mike Song und seine Co-Autoren schlagen vor, eigene Informations-Trainer in einem Unternehmen zu qualifizieren, die den richtigen Umgang mit E-Mails im eigenen Betrieb weitergeben und interne Organisations-Strategien entwickeln. Das kann in größeren Unternehmen wirklich sinnvoll sein.
4. Das KOTA-System
Dieses System schlägt vor, E-Mails in 4 Ordnern zu strukturieren: Kunde – Output – Team – Administration. Es ist eine mögliche Systematik, mir persönlich sagt dieser Vorschlag nicht zu. Aber das Anliegen dahinter stimmt: Ordnung ist der halbe E-Mail-Himmel. Wer für das richtige System Inspiration sucht, ist auch beim Blog von Nick Cernis richtig. Und denken sollte man auch an die vielen Transaktions-Mails, Newsletter und dergleichen: Dafür am besten gleich eigene Eingangsordner anlegen – damit diese Nachrichten nicht die Inbox füllen und wichtige Mails dazwischen übersehen werden.
Überlegter E-Mailen ist ein Geschenk an sich selbst und an andere. Man sollte damit jetzt beginnen.
> Mehr dazu:
Serie bei K2: Die besten E-Mail-Tipps
Mike Song, Vicki Halsey und Tim Burress
Die Hamsterrevolution. Vier Strategien gegen das tägliche E-Mail-Chaos
Gabal Verlag 2007


> Das nächste Mal:
Summertime V: Der eigenen Kreativität auf der Spur
Alle Beiträge der Serie Summertime

Summertime II: Grafik für Nicht-Grafiker

Summertime
„Richtiges“ grafisches Design ist Aufgabe von Profis. Aber jeder, der am Computer arbeitet, hat ein Stück weit mit Gestaltung zu tun. Mit den vielen Dokumenten und Konzepten, die wir Tag für Tag erstellen. Genau dazu gibt es ein lesenswertes Buch: Das Non-Designers Design-Book der Amerikanerin Robin Williams. Auf Deutsch erschien es 2008 unter dem Titel „Design & Typogfrafie für Dich. Die überraschend einfachen Gesetze guten Designs.“ Mit vielen Beispielen macht die Autorin die vier entscheidenden Prinzipien guter Layouts klar:
1. Kontrast
Dokumente leben von deutlichen Unterschieden. Verschiedene Schriften oder Linienstärken, die sich ähneln, schaffen einen Konflikt. Schriften, Farben, Größen, Leerräume usw auf einer Seite sollten sich daher nicht gleichen. Durch kontrastierende Elemente wird Information gegliedert und Aufmerksamkeit erzeugt.
2. Wiederholung
Elemente sollen sich innerhalb eines Werkes immer wieder wiederholen: eine kräftige Linie, eine besondere Schrift. Viele Wiederholungen schaffen einen visuellen Schlüssel und Konsistenz. Das Layout wird vereinheitlicht und optisch interessant.
3. Ausrichtung
Jedes Element auf einer Seite will bewusst platziert und an einem anderen Objekt ausgerichtet werden. Entscheidend ist, eine starke Linie zu finden. Daher ist es meist nicht sinnvoll, auf einer Seite Text zugleich rechts auszurichten und zu zentrieren (Zentrierungen sind generell nur für sehr formelle Präsentationen sinnvoll.) Durch starke Ausrichtungen entsteht Einheitlichkeit: Alle Elemente auf einer Seite erscheinen zusammgehörig und aufeinander bezogen.
4. Nähe
Einander zugehörige Elemente wollen zu einer visuellen Einheit gruppiert angeordnet werden. So entsteht keine Verwirrung, ob eine Überschrift oder eine Grafik zu einem bestimmten Element gehört. Nähe schafft Klarheit und einen logischen Pfad, dem die Augen auf dem Weg durch das Dokument folgen. Als Daumenregel gilt: Drei bis fünf Elemente auf einer Seite sind genug. So entsteht automatisch Ordnung auf einer Seite.
> Mehr dazu:
Robin Williams
Design & Typogfrafie für Dich. Die überraschend einfachen Gesetze guten Designs.
Addison Wesley 2008.
> Das nächste Mal:
Summertime III: Überraschend anders präsentieren
Alle Beiträge der Serie Summertime

Summertime bei K2

Fotolia_3962958_XS_quadratischMitten im Sommer ist die beste Zeit für neue Impulse. Das Daily Business ist ruhiger, das schafft freien Kopf für anderes. Daher gibt es bei K2 eine Sommer-Serie mit Anregungen für die tägliche Arbeit und das Finden neuer Wege.
Demnächst hier also kurze Anstöße zu:
Effizienter E-Mailen
Was Nicht-Grafiker über Grafik wissen sollten
Twitter for Beginners

Und einiges mehr.

Twitter for Beginners

Summertime bei K2Twitter lässt sich aus sehr unterschiedlichen Gründen nutzen: Es ist ein Celebrity-Tool, wird von vielen Journalisten und Multiplikatoren genutzt und eignet sich gut für viel Informatives oder Witziges, das sich in dieser Kürze transportieren lässt.
Auch das Prinzip der Serendipity funktioniert bei Twitter erstaunlich gut. Wenn man den richtigen Twitterern folgt, filtert die Schwarmintelligenz aus den Weiten des Webs wirklich das, was interessant ist – und das oft rascher als herkömmliche Printmedien, klassische Suchmaschinen und auch Blogs.
Andererseits gilt aber auch: Twitter aktiv zu nutzen kostet Einiges an Zeit (die ich leider nicht immer so habe, wie es fein wäre). Armin Wolf twittert laut eigenen Angaben täglich eine dreiviertel Stunde – und hat es damit zum Top-Twitterer Österreichs geschafft: mit mehr als 65.000 Followern.

Aber wie startet man wirklich mit Twitter?

Zunächst der Einstieg: Unter http://twitter.com/ lässt sich einfach ein Account anlegen. Dann geht man auf die Suche nach Personen, die man gerne verfolgen möchte. Am besten beginnt man bei Menschen aus dem eigenen Umfeld oder auch bekannten Twitterern. Unter den Stichwörtern  „Following“ und „Followers“ lässt es sich gut weiter suchenn und mit einem Klick auf das „Follow-Symbol“ ist man eingetragen. Eine umfangreichere Quelle zum Starten ist zum Beispiel auch Robert Scoble in Kalifornien, eine kompaktere Liste ist bei meinem Account zu finden.
Dann ist ein bisschen umsehen angesagt, bevor man mit den eigenen Tweets beginnt. Mit maximal 140 Zeichen zu Nützlichem und Alltäglichem, gerade auch zum Verbreiten von interessanten Links ist Twitter sehr praktisch. Bei allem Spaß aber nicht vergessen, dass die eigenen Kurznachrichten von jedem im Web gelesen werden können.
Rund um Twitter haben sich jede Menge nützliche und witzige Anwendungen entwickelt – vom TweetDeck bis wefollow, ein Art globales Directory für Twitter-User.
Bei Tweetdeck bringen unterschiedliche Spalten für Twitter-Kontakte oder die Ergebnisse von Suchanfragen Ordnung in die chaotische Twitter-Welt. Und es lassen sich Inhalte filtern – durch die Eingabe von „http“ lassen sich  beispielsweise sämtliche Tweets nach Internetadressen durchsuchen.
Mit TwitterFeed kann man RSS-Feeds automatisch in einen Twitter-Account einbinden können. So bekommen Follower automatisch Updates zu neuen Blogeinträgen oder Artikeln.
TweetBeep checkt stündlich, ob ein bestimmter Suchbegriff (zum Beispiel Unternehmensname) in Tweets vorkommt und schickt Benachrichtigungen ganz ähnlich den Google Alerts.
Twazzup ist interessant für eine übersichtliche Realtime-Suche im Twitterversum. Hilfreich ist auch die Erweiterte Suche direkt auf der Twitter-Site.

Der eigenen Kreativität auf der Spur

SummertimeWie entsteht Kreativität? Jeder, der schon frustrierende Brainstorming-Sitzungen erlebt hat, mag seine eigenen diesbezüglichen Fähigkeiten in Zweifel ziehen. Und wollte doch nur mit dem falschen Weg das richtige Ziel erreichen. Denn kaum ein Instrument erweist sich als so wenig tauglich, kreative Prozesse in Gang zu bringen wie Brainstormings.
Warum sie dennoch nach wie vor zum Standard-Repertoire gehören? Weil Brainstormings auch einfach sind. Wer so mit dem Tagesgeschäft blockiert ist, dass keine Zeit bleibt, um von Grund auf Neues zu denken und zu entwickeln, der greift gerne zur wenig anstrengenden Notlösung: Ohne aufwändige Vorbereitung sitzt man einfach zusammen. Was so entsteht, sind Pseudo-Ideen und Aktionismus.
Mehr Heartstormings statt Brainstormings wünscht sich daher Gunter Duenk und stellt sich die Gretchenfragen: „Warum bereiten wir uns nicht vor? Warum arbeiten wir uns nicht vorher in die Problematik ein? Warum bringen wir nicht schon gute Ideen mit? Warum dürfen alle bei neuen Ideen mitmachen? Warum nicht nur die, die so etwas können und am besten ihre Fähigkeiten schon bewiesen haben? (Viele Kochlehrlinge verderben nicht nur den Brei, sie reden nur welchen.) Warum scheiden wir nicht schon vor dem Meeting unsinnige Ideen aus und reden nur über die, die es wert erscheinen?“ Und Kreativitätstrainer Mario Pricken kennt gleich
elf Gründe, die gegen Brainstormings sprechen, von denen hier zwei zitiert seien:
Nummer 1: „Weil die Teilnehmer kein Wissen über den Kreativprozess oder kreative Denkstrategien besitzen und sich stattdessen zu 100 % auf ihre Intuition und Tagesverfassung verlassen müssen.“
Nummer 8: „Weil bereits tausende Menschen tausende Stunden vor Ihnen über das Thema nachgedacht haben. Freies Assoziieren, wie es im Brainstorming erfolgt, produziert meist nur leicht variierte Klischees. Für die Big-Idea sind gut präpariertes Material, tiefgreifendes Wissen und ungewöhnliche Methoden notwendig.“
Wie entstehen also Geistesblitze wirklich? Wie wird man zum kreativen Genie? Journalist und brand eins-Gründer Wolf Lotter gibt dazu eine wenig erfreuliche Bestandsaufnahme: Unser Wertekanon ist primär auf das Reproduzieren von Bestehendem ausgerichtet, Dinge sollen planvoll nach Mustern und Methoden gelöst werden, Abweichungen vom Mittelmaß werden nicht akzeptiert. Zugleich erleben wir heute aber eine entscheidende Entwicklung: Immer mehr Menschen arbeiten in Berufen, in denen Kreativität gefragt ist, Erfolg hat künftig, wer die besten Ideen hat.
Was also tun, wenn Kreativität immer mehr zur allgemeinen Erfolgsformel wird? Mehr Wissen über das Funktionieren kreativer Prozesse tut not. Zentral dabei ist das Konzept des Flow, vom Psychologen Mihaly Csikszentmihalyi: ein Zustand konzentrierter, schöpferischer Aktivität, in dem man völlig in seiner Tätigkeit versunken ist. Abseits jeglichen Zwangs und störender Außenfaktoren finden Aufmerksamkeit und Motivation zu einer produktiven, spielerischen Harmonie zusammen. Jeder hat solche Momente bereits erlebt, in denen er mit Spaß an der Sache etwas Gutes, Erfolgreichs entwickelte – und war damit kreativ.
Was kann man also tun, um solche Momente bewusst zu erreichen? Zunächst sind die Außenfaktoren wesentlich: Ruhe, kein Zwang, eine Umgebung, in der man gut und gerne arbeitet. Und dann gibt es bewährte Wege und Instrumente, die es zu erproben gibt. Denn jeder hat ein Stück weit einen individuellen Zugang, um gute Ideen zu entwickeln.
Dazu fünf Tipps als erste Fährte auf  der Spur zur eigenen Kreativität:

  1. Den Kreativitätstrainer Mario Pricken habe ich bereits erwähnt. Er ist Autor des Standard-Werkes Kribbeln im Kopf, das gleich mehrere sinnvolle Methoden beschreibt.
  2. Malcom Gladwell ist Journalist beim New Yorker und beschäftigt sich in seinen Büchern unter anderem damit, was gute, erfolgreiche Ideen ausmacht.
  3. Die Kreativitätstrainerin Anja Ebertz sagt: “Das Gehirn kann nicht aus Nichts etwas schaffen, ist aber exorbitant gut im Kombinieren. Das Geheimnis der Kreativität ist das flüssige Denken.” Um das in Gang zu setzen, empfiehlt sie einen vierstufigen kreativen Prozess.
  4. Sehr bekannt ist mittlerweile das Konzept des Mind Mapping von Tony Buzan. Um eigene Ideen zu entwickeln, empfiehlt sich das Arbeiten auf einem großen Bogen Papier. Mindmap-Computerprogramme sind primär als Orginisationstool hilfreich.
  5. Gute Anstöße gibt schließlich auch das Buch „Der Weg des Künstlers im Beruf“ von Mark Bryan. Es begleitet als mehrwöchiger Kurs auf eine Entdeckungsreise zur eigenen Kreativität.

93 % der E-Mails sind Spam & Co.

BarracudaLabs untersuchte das E-Mail-Aufkommen des Jahres 2009. Demnach bleibt das Thema Spam brisant: 92 % aller versandten Mails sind Spam und ein weiteres Prozent enthält Viren oder ist zweifelhaft. Die Inhalte bei Spam sind klar verteilt: Eindeutige Mehrheit mit 37 Prozent hat Viagra und andere pharmazeutische Erzeugnisse zum Thema, bei 20 Prozent geht es um das Thema Bildung und bei 13 Prozent um Schmuck. Gerade der letzte Bereich hat 2009 enorm zugenommen – das kann auch mit dem Anstieg des Goldpreises zusammenhängen.
Unterm Strich bleiben bei den E-Mails somit nur 7 Prozent, die man auch öffnen sollte. Und selbst unter diesen ist es nicht sinnvoll, alle zu lesen: Gehäufte CCs, unüberlegtes Weiterleiten, unvollständige Informationen, langwierige oder unverständliche Texte – die produktive Ausbeute ist enorm gering.
Aus dem Zeitsparer E-Mail ist damit ein großer Zeitfresser geworden, wie sich anhand eines einfachen Beispiels zeigen lässt. Jemand erhält und versendet pro Tag zum Beispiel 50 E-Mails. Das macht in einem Jahr 12.200 Nachrichten oder 50 Arbeitstage, die mit dem E-Mailen verbracht werden.
Mehr dazu:
Annual Report BarracudaLabs (PDF)
K2: Effizienter E-Mailen

Twitter oder Facebook?

Twitter oder Facebook? Das werde ich in letzter Zeit häufig gefragt. Immer mehr Unternehmen wollen den Social-Media-Boom nicht verpassen, die eigenen Ressourcen dabei aber effizient einsetzen. Auf welches Portal soll man also setzen?

Sowohl Facebook als auch Twitter haben in den letzten Monaten einen enormen Aufschwung erlebt. Sicher, nach wie vor sind sie Medien, die primär von jungen Usern verwendet werden. Aber: Die über 35-Jährigen sind die am stärksten wachsende User-Gruppe bei Facebook. Ein Drittel der US-Unternehmen ist laut Dr. Web bereits bei Facebook präsent – in Deutschland sind es demgegenüber nur 4 Prozent der DAX-Unternehmen.
Laut einer Studie vom Dezember 2009 ist Twitter aktuell die beliebteste Social-Media-Plattform in Deutschland. Eine Befragung der Universität Oldenburg und der Agentur construktiv hat ergeben, dass 39 Prozent der werbestärksten Unternehmen Deutschlands bereits diesen Microblogging-Dienst nutzen. Auf Facebook sind demnach nur 28 Prozent vertreten, YouTube kommt auf 37 Prozent. Damit ist gleich der Name eines dritten Social-Media-Portals gefallen – viele weitere ließen sich hinzufügen. Und welches ist nun wirklich die richtige Wahl?
Dazu ein kurzer Exkurs zu meinen persönlichen Erfahrungen: Ich selbst nutze Twitter seit rund einem Jahr – und war wirklich überrascht, wie viel Interessantes das Prinzip der Serendipity bei Twitter zu Tage bringt. Der Zeitfaktor ist jedoch nicht unerheblich: Ich nutze Twitter weit weniger, als ich gerne möchte und zugleich deutlich länger als ich im Hinblick auf die Zeiteffizienz eigentlich sollte.
Das Thema Zeit war für mich entscheidend, Facebook lange links liegen zu lassen, das ich auch primär als privates Portal sah. Das hat sich definitiv geändert, war meine Erfahrung, als ich mich vor Kurzem doch bei Facebook registrierte. Innerhalb weniger Tage kamen mehrere Anfragen von beruflichen Kontakten aus anderen Social-Networks. Diese strikte Trennlinie – hier private, dort berufliche Social-Media – lässt sich nicht ziehen. Immer mehr Unternehmen nutzen Facebook aus rein beruflichen Gründen – und das erfolgreich.
Das macht die Social-Media-Entscheidung nicht gerade leichter. Ein Blick auf die reinen Nutzerzahlen hilft hier auch nicht weiter. Sie ändern sich ohnehin permanent und im Web 2.0 sind auch ganz andere Faktoren wesentlich: Wie viele Multiplikatoren kann ich über ein Portal erreichen, welche Art von Inhalten habe ich, welche Image-Messages sende ich aus…? (PR-Blogger Klaus Eck zeigt in einer Prezi-Präsentation dazu interessante Faktoren auf.)
Darauf kommt es also an, bevor man seine eigene Social-Media-Strategie findet: Sich zunächst im Web 2.0 umsehen und Fragen stellen. Was machen andere im beruflichen Umfeld? Was spricht mich positiv an? Was passt zu mir und meiner persönlichen Positionierung? Und dann nach etwas Sondieren selbst starten. Das Social-Web ist (noch) ein großes Experimentierfeld – mit allen Vor- und Nachteilen. Das heißt auch: Die Augen offen halten für die weitere Entwicklung und immer wieder evaluieren: Was tut sich, ist das noch der richtige Weg? Was wäre sonst noch möglich?
Mehr dazu:
ComMetrics – Social media: What is so special?
Anders denken – Warum Sie jetzt aufhören sollten zu bloggen
PR-Blogger – Denken Sie an den Twitterfaktor
Unternehmer.de – Reputation in Gefahr
Harvard Business Review – Twitter Research

Alpbach: Creativity – fuel for the knowledge society?

Kreativität war das Thema der letzten Folge meiner Sommerserie bei K2 – und soeben auch ein Schwerpunkt bei den Alpbacher Technologiegesprächen. Für Referent Gerald Hüther von der Universität Göttingen ist es klar: Es sei Zeit, die „Ressourcen-Nutzungskultur“ durch eine „Potenzial-Entfaltungskultur“ zu ersetzen. Wie das funktionieren kann, ist ausführlich in der „Presse am Sonntag“ zu lesen.

Überraschend anders präsentieren

Summertime bei K2Powerpoint-Präsentationen werden meist ohne Profi-Unterstützung fabriziert: Mit zu viel Text und unpassender Gestaltung sind sie für das Publikum oft eine Qual. Dass es anders geht, zeigt das das Buch „Presentation Zen„, zu dem es auch ein lesenswertes Blog gibt.
Vier Anstöße für bessere Powerpoint-Präsentationen aus dem Buch:
1.
Entscheidend ist, sich genug Zeit für die Vorbereitung zu nehmen. Hier gilt es herauszuarbeiten: Was ist die Kernaussage? Warum gerade das? An welches Detail sollen sich die Zuhörer erinnern?
2.
Eine Präsentation erzählt eine Story. Griffige Beispiele, Geschichten, Unerwartetes, Emotionen helfen, in den Köpfen des Publikums zu bleiben.
3.
Beim Design ist Schlichtheit das Ziel – die meisten Präsentationen sind zu überfrachtet. Auf Nebensächliches und 3D-Effekte verzichten! Entscheidend ist das optimale Verhältnis zwischen Zeichen und Unschärfe (Signal-to-Noise-Ratio): das Verhältnis von relevanten und irrelevanten Informationen. Bei jedem Element ist zu überprüfen: Kann es entfernt werden, ohne die visuelle Kernaussage zu verwässern?
4.
Leerraum macht Folien interessanter, übersichtlicher, aussagekräftiger. Auf vielen Folien sind fünf Wörter genug – so sind die Zuhörer durch das Lesen der Folien nicht vom Vortrag abgelenkt.
Ganz ohne Powerpoint geht es vielleicht noch besser: Mit dem Präsentations-Editor Prezi lassen sich beeindruckende Präsentationen mit Bildern und Videos machen (und mit GANZ WENIG TEXT…).
> Mehr dazu:
Garr Reynolds.
ZEN oder die Kunst der Präsentation. Addison-Wesley 2008